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Vom Sein und Werden

"Wenn also Geist, Seele, Leben sich in allen Dingen vorfindet und in gewissen Abstufungen die ganze Materie erfüllt, so ist der Geist offenbar die wahre Wirklichkeit und die wahre Form aller Dinge. Die Weltseele ist also das constituierende Formalprincip des Universums und dessen, was es enthält; d.h. wenn das Leben sich in allen Dingen findet, so ist die Seele Form aller Dinge; sie ist überall die ordnende Macht für die Materie und herrscht in dem Zusammengesetzten; sie bewirkt die Zusammensetzung und den Zusammenhalt der Theile."
(Giordano Bruno)

"In Wahrheit ist das ganze Weltall nur eine vorübergehende Verdichtung des den Raum erfüllenden Stoffes und nichts anderes als ein Wolkengebilde, eine Seifenblase, ein Traum, ein Schaum.
Mit der Selbsterkenntnis der Wahrheit (Theosophie) verschwindet der Wahn, und der Geist erkennt sich als die alleinige Wesenheit in allen Geschöpfen."
(Hermann Rudolph)

Vorgedanke

"Die Natur hat bei der Hervorbringung neuer Individuen einen höheren Endzweck als nur die Sicherung der Art, nämlich das Höherhinaufsteigen, den Übergang der Seelen zu immer höheren Formen des Seins."
(Ralph Waldo Emerson)

"Aus mir, dem Unsichtbaren, tritt
Der Universen Schar hervor.
Die Wesen all' umschließt mein Sein;
Doch sind sie meiner nicht bewusst.
...
All' Wesen kehr'n beim Welten-End'
Zurück in meine Wesenheit.
Beginnt der neue Weltentag,
Ruf ich von neuem sie ins Sein.
Des Kreisens unbewegte Mitt',
Ruf ich zu weit'rem Werdegang
Die Wesen stets von neuem auf,
Die noch schicksalsgebunden sind."

(Bhagavad-Gita, IX. Gesang)

Ich denke mir, wenn man ein Weltbild, ein Erklärungsmodell für die Welt, das Leben, alles Geschehen hat, so muss es umfassend und lückenlos sein.
Nichts darf ausgeklammert sein, unerklärbar - da ist kein Platz für Irrtum oder Aberglaube, für Dogmen oder Ideologien.
Genau dieses Weltbild suche ich - nur dieses stellt mich zufrieden.
Ich sehe hier die folgenden Grundaussagen als wesentich an:
- Nichts Sinnloses existiert.
- Alles entwickelt sich vom Niederen zum Höheren.
- Der Weltgeist ist Ursache, Träger und Ziel allen Geschehens.
- Alles ist dem Wesen nach Eines.

Stufen

Wohl uns, die wir auf der Menschenstufe angekommen sind!
Wer auch das immer ahnen und erfassen kann, sollte nie mehr unglücklich werden können.
Aber: sollen wir auf dieser Stufe stehen bleiben? Schaue hinter dich:
das Elementarreich vermag die Mineralbewohner nicht mehr zu verstehen; diesen ist die Pflanzenwelt ein Fremdland; für die Pflanzen existiert kein Tier-Universum; und das Tier begreift nichts vom hehren Menschentum.
Wie das, was unter uns, das jeweils Nächste und Höhere nicht, noch nicht erkennen kann, so ist es auch der Menschheit noch nicht möglich, in ihre nächststufige Entwicklungssphäre einzudringen und sie zu begreifen.
Doch in jedem Reiche finden wir die durchbrechenden Boten des Heils: die Führer und Lehrer, die Brückenbauer und ersten Übergänger, die uns die Weisheitskunde zurückbringen; es sind die Überflieger der Menschheitsfamilie, jene, die das andere Ufer erreichten.
Ihnen, den Großen und Erhabenen, folgen wir!
(J.F. Finck)

Nimm das Maß und auch den Ablauf der Zeit geistig und nicht mechanisch.
(Emerson)